Mit dem ATV zum Nordkap vom 02.09.-17.09.2017

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  • Sehr toller Reisebericht. Er liest sich vor allem sehr schön.

    So eine Tour würde mir auch gefallen. Nur ein bissl wärmer dürfte es sein :D

    Mein neuer Ofen ist bestellt, kommt in paar Wochen. Der muss sich aber erst beweisen, ob er für solche Touren geeignet ist... :whistling:

  • Mich wundert, wie grün es dort ist.
    Ich war ein paar Jahre früher dort in der Nähe.
    Der Tunnel war noch mautpflichtig und Nepp will ich sowieso nicht unterstützen, ich bin lieber (nach den Lofoten) zum nördlichsten Festlandspunkt (östl. Nordkap).
    Da war nur noch Steinwüste, nur ganz vereinzelt in kleinen Tälchen etwas Gras.
    (Und danach weiter nach Osten. Der Hügel im Hintergrund gehört schon dem "großen Bruder". Hach, das sind Entferungen!)
    Kirkenes.jpg

  • Super, Manni :thumbup:
    Danke das du dein Erlebnis hier mit uns geteilt hast !!!
    Ich habe deine Berichte regelrecht verschlungen und war gedanklich immer mit an Bord auf deiner Tour :_popcorn:
    Was für ein tolles Abenteuer 8o

    Kommt auch noch die Rückfahrt??? :_popcorn::_popcorn::_popcorn:

    8) Arroganz ist die Perücke der geistigen Kahlheit :smokin:

  • Moin,
    Danke schön mal :saint: , ich werde euch auch noch mit der Rücktour belästigen :P . Vielleicht komme ich heute Abend dazu über die nächste Teilstrecke zu berichten :thumbup: . Ich habe ja während der Fahrt eine Art Reisetagebuch geführt, aber nach den ersten Sätzen brauche ich es fast gar nicht, ist noch alles auf der internen Festplatte ;) aktuell gespeichert.

  • 8. Tag Samstag
    Vor einer Woche bin ich in Strausberg gestartet! Heute geht's also wieder runter von der Nordkap Insel und immer Richtung "Süden". Mein nächstes geplantes 2. "Haupt"- Ziel ist Narvik mit seinem Hafen.
    Früh um 8.15 aber erst mal ein gemütliches Frühstück im Hotel mit Buffet, frischem Weißbrot und Kaffee. Scheint heute ein schöner Tag zu werden, blauer Himmel mit kleinen Wölkchen aber wie gestern kalter kräftiger Wind. Die ersten 130 km bin ich ja schon auf der "Hin-Tour" gefahren, es geht über Olderfjord bis nach Alta. Diesmal habe ich den Fjord links und die Berge rechts. Heute gibt's aber mehr Gegenverkehr, viele PKW, Reisemobile und vereinzelt auch Biker, kein Quad oder ATV. Die "Touris" wollen zum Nordkap :P:saint:
    In Olderfjord habe ich wieder eine kleine Pause eingelegt und mich in dem dortigen Souvenir Laden mit kleinen Andenken für meine Freunde und Kumpels "eingedeckt" :handshake:
    In Alta hatte ich dann wieder das Glück rechtzeitig zur Ebbe anzukommen. Es geht jetzt erst mal die ganze Strecke auf der E6 "um Alta herum" zu meinem heutigen Ziel dem Sandnessfjord Camping. Dort hatte ich mir Online ein "Little Cabin" für 38,- € gebucht. Ab Alta bis zum Tagesziel und auch morgen dann ein Stück geht es immer an den Fjorden entlang. Da muss man sich auch dran gewöhnen, man fährt z.B. ca. 2 Stunden und ist dann Luftlinie 1-1,5 km auf der anderen Seite am Fjord. Es muss ja der gesamte Fjord umrundet werden, die E6 verläuft immer an der Küste bzw. am Wasser an den Fjorden entlang. Aber eine unvergessliche Landschaft, einzelne Häuschen, kleine Dörfer, Berge und eine sagenhafte Aussicht. Auf einem Teilstück ging es über einen Pass zum nächsten Fjord, Serpentinen Berg hoch mit Blick über die Fjorde und Inseln. Oben am Pass lag noch an etlichen Stellen Schnee. Am späteren Nachmittag habe ich dann den kleinen Campingplatz und mein kleines Häuschen erreicht,- klein gemütlich und warm. Morgen geht's dann auf der E6 nach Narvik.
    Fazit mit 384 km eine "mittlere" Strecke und die Erkenntnis, das so ein Fjord sich ganz schön "hin ziehen" kann

  • 9. Tag Sonntag
    Heute vor einer Woche bin ich in Göteborg von der Fähre gerollt. Bis jetzt habe ich 3328 km hinter mir. Wie jeden morgen kurz den Ölstand kontrolliert und heute dann mal etwas Öl nachgefüllt, bei der Laufleistung von 7 Tagen hintereinander nichts außergewöhnliches. Ich war ja drauf vorbereitet und hatte nicht nur Benzin als Reserve sondern auch Öl mit dabei. Um 7.35 saß ich dann wieder im Sattel, auf geht's zu meinem 2. "Hauptziel",- Narvik! Da mich auch Militärhistorie und Militärtechnik interessiert, wollte ich mir unbedingt das Kriegsmuseum und den umkämpften, weil im Winter "eisfreien" Hafen ansehen. Auch heute bleibe ich auf der gesamten Strecke auf der E6. Die Hälfte der "Piste" geht dabei wieder an den Fjorden entlang, durch kleine Ortschaften und immer "links" Berge und "rechts" das Wasser. Heute etwas mehr Verkehr, aber im Vergleich zu einem Sonntag in Deutschland "nicht der Rede wert". Kurz nach Oteren ging's dann "etwas mehr" ins Landesinnere, also rechts jetzt auch Berge. Unterwegs ging's auch wieder einmal durch einige kleine Tunnel.
    Kurz vor Narvik musste dann wieder ein Fjordausläufer vom Ofotfjorden "umrundet" werden. Zum Glück gab's da aber dann eine Brücke, die einiges an Kilometern abkürzte. Die Rombaksbrua ist ein riesiges Bauwerk mit steilem Anstieg und auch dem Hinweis auf eventuell auftretende starke Seitenwinde. Aber auch zu Beginn des Fjordausläufers wird eine riesige Hängebrücke gebaut, diese führt dann "direkt" nach Narvik. Gegen 15 Uhr hatte ich dann die kleine Stadt Narvik erreicht. Das Kriegsmuseum ist in der großen Stadthalle neben einer Bibliothek und einem kleinen Kaffee untergebracht. Das Museum ist in 3 Teilbereiche aufgeteilt, mit sehr vielen Schautafeln in norwegisch und englisch und auch mit einigen Original Ausstellungsstücken. Jetzt weiß ich auch woher der Begriff "Gebirgsmarine" stammt. Das deutsche Schlachtschiff Tirpitz wurde ja in Norwegen zur Bedrohung und Abschreckung für die alliierten Geleitzüge nach Murmansk stationiert. Da es aber eigentlich nur auf der Lauer bzw. "versteckt" in den Fjorden lag, wurde ein großer Teil der Besatzung nicht "gebraucht". Beim Angriff auf den Hafen von Narvik gingen auch fast alle deutschen Kriegsschiffe unter bzw. wurden stark beschädigt. Da ja der Kampf um die Stadt Narvik tobte und die deutschen Gebirgsjäger zahlenmäßig den Angreifern unterlegen waren, wurden alle "abkömmlichen" und "schiffslosen" Matrosen den Gebirgsjägern unterstellt bzw. eingegliedert. Teilweise wurden die Matrosen auch in norwegische Uniformen gesteckt, die die deutschen Truppe aus den eingenommenen norwegischen Arsenalen übernommen hatte. Damit hatten dann die Matrosen untern den Landsern den Namen "Gebirgsmarine" weg. ;)
    Nach dem Museumsbesuch habe ich dann erst mal mein Hotelzimmer im kleinen Hotel Astrup Garden bezogen. Danach bin ich dann zu Fuß zum Hafen gelaufen. Ein kleiner Hafen mit einigen Kaianlagen und nur wenigen Schiffen.
    Narvik selbst liegt ja eigentlich in einem kleinen Kessel am Ofotfjorden. Auf den Bergen um Narvik gab es jetzt im September immer noch große Schneefelder. Schon ungewöhnlich diese Kombination aus Wasser und Schnee.
    Fazit mit 377 km wieder eine mittlere Strecke, entspanntes Fahren, eine imposante Brücke und das 2. Ziel Narvik erreicht, den Reifen (Maxxis Ceros) sieht man auch schon etwas die 3300 km auf dem rauen skandinavischen Asphalt an

  • 10. Tag Montag
    Für heute ist eine lange Strecke wieder nach Schweden in die historische Provinz Lappland nach Arjeplog geplant. Die kleine Stadt ist von ganz vielen Seen umgeben. Diese werden im Winter wenn sie zugefroren sind als Testgelände von vielen großen Autokonzernen genutzt.
    Ich hatte mich in den beiden vergangenen Tagen entschlossen die eigentlich geplante Route zu verlassen und nicht weiter auf der E6 zu fahren. Je weiter südlich die Tour auf der E6 geht nimmt hier der Verkehr doch mehr zu und die Straße wird immer mehr Schnellstraße. Also neue Route geplant und mit "Zwischenstopp" in Arjeplog wollte ich die "Seiten" wechseln, hin zum Botnischen Meerbusen. ^^:thumbup:
    Die neue Strecke führte erst mal wieder auf der E6 über Fauske bis nach Storjod, von dort dann auf der E95 bis nach Arjeplog. Also einmal wieder über die Grenze nach Schweden und wieder über den Polarkreis.
    Früh um 7 Uhr ging's los und zum Start "gegenüber" von Narviks Hafen nochmal getankt. Für die Hälfte der Tour hieß es nun wieder Fjorde umrunden. Eine sehr schöne anspruchsvolle Strecke, die bis Skarberget führte. Ab hier ging's für ca. 45 min mit der Straßenfähre über den Tysfjorden nach Bognes. Ca. 2-3 km vor der Anlegestelle konnte ich von der Straße aus schon die Fähre auf dem Fjord sehen. Da musste Hugo mal kurz zeigen was er so "drauf" hat, mit 90-95 kmh bin ich zur Anlegestelle "gebraust". :saint: "Punktlandung"!! :thumbup: Als die Fähre einlief kam ich an der Anlegestelle an. Vor mir ca. 5-6 Autos und nach 15 min hat die Fähre auch schon wieder abgelegt. Wahnsinn, das ging "ratz fatz",- Einlaufen, "Klappe" hoch, Autos rauf, "Klappe" runter und Leinen los! Glück gehabt, außerhalb der Saison ist nur eine Fähre unterwegs und eine Überfahrt dauert ca. 45 min.
    Wieder ging's an den Fjorden bzw. am Meer entlang, zwischen durch gab's auch immer mal wieder leichte Regenschauer. Im nächsten größeren Ort bin ich dann an einer Tankstelle vorbeigefahren, Tank war noch gut halbvoll und ich dachte mir, dass spätestens nach 50 / 60 km die nächste Tankstelle kommt. Hm, dem war nicht so! ;( Was kam waren Tunnel "ohne Ende", ich glaube 16 oder 17 Tunnel bis Fauske. (Von Fauske wusste ich, dass dort Tankstellen sind) Ich hatte also noch ca. 150 km vor mir. Tunnel fahren ist auch nicht schlecht, mal kurze und dann wieder welche von 3-4 km Länge, war schon interessant! Noch "interessanter" wurde es als ca. 35 bis 40 km vor Fauske in einem Tunnel die Tankanzeige anfing zu blinken. grrr ;( Hoffentlich nicht im Tunnel stehen bleiben! Aber es ging nochmal gut, aus dem Tunnel raus und in der folgenden Haltebucht angehalten und erst mal einen Reservekanister nachgefüllt. Kurz vor Fauske gab's dann nochmal eine markante Bergkuppe zu bestaunen, ganz glatt und durch den Regen leicht glänzend. Da musste ich natürlich einen Foto Stopp einlegen.
    In Fauske dann Tank Stopp mit Kaffee- und Snackpause und natürlich den Reservekanister wieder aufgefüllt! In Storjord habe ich dann die E6 verlassen und bin auf der E95 weitergefahren. Nach ein paar Kilometern ging's dann so ca. 13 Uhr auch über die Grenze nach Schweden. Die Landschaft ändert sich wieder, neben den Birken und Birkenbüschen tauchen schon wieder die ersten kleineren Nadelbäume auf. Eine raue aber doch schöne Gegend. 15.30 Uhr hatte ich dann mein Tagesziel Arjeplog erreicht. Hier hatte ich mir ein Zimmer auf dem Campingplatz im Kraja genommen. Auch wieder Glück gehabt, 16.00 Uhr (!?!) wäre hier die Rezeption geschlossen gewesen. Die kleine Gaststätte hatte schon gar nicht mehr auf. Also nach einer ausgiebigen Dusche rein ins "Zentrum" und zum Abendbrot bin ich in einem Steakhouse gelandet. :D:shunger:
    Fazit mit 491 km wieder ein langer Kanten, eine sehr schöne anspruchsvolle Strecke mit vielen Serpentinen und gaaanz vielen "Tunnelen", keine Rentiere

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