irre Tour: Griechenland 2017

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  • Hallo Leute!

    Ich hab mir im Forum nun schon jede Menge Reiseberichte durchgelesen und genieße das sehr, wenn andere von ihren Abenteuern berichten. Man fühlt sich ja fast so, als wäre man dabei gewesen…

    Aus diesem Grund nun ein schneller Bericht meiner ersten und bisher längsten Quad-Reise 2017 nach Griechenland. Im Thread Langstreckentauglichkeit hab ich ja schon einen kurzen Abriss zum Besten gegeben – hier nun eine etwas ausführlichere Beschreibung inkl. ein paar Bilder und Infos zur Route, Leute, Plätze, etc.

    Ich hatte mir die GOES 520 Max Ende 2016 gekauft, da es eine Unwetterkatastrophe in unserer Gemeinde gegeben hatte und ich ein Gefährt brauchte, mit dem ich trotz Erdrutsch und Überschwemmung überall vor Ort sein konnte. Danach war ich im Oktober 2016 mit einer Gruppe ein paar Tage mit dem Seekajak rund um Lefkada unterwegs. Da kommt man an Strände, Buchten und Plätze, die von Land aus gar nicht zu erreichen sind.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass an diesen „einsamen“ Stränden immer die gleichen Reifenspuren zu sehen waren – und wie sich herausstellte waren das die einheimischen Quad-Fahrer, die diese Plätze als einzige von Land aus ausgekundschaftet hatten…

    Also: Da muss ich mit dem Quad hin!

    Über den Winter und Sommer 2017 hab ich mittels Google Earth dann eine Menge interessanter Spots ausgekundschaftet und eine grobe Reiseroute über Lefkafa, Kefalonia, Zakynthos und den westlichen Peloponnes erstellt.

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    Im Spätsommer haben wir dann die Fähre gebucht, die ganze Ausrüstung zusammengestellt (alles, was man Outdoor und Indoor braucht), ein letztes Service und neue Vorderräder gecheckt - und am letzten September 2017 ging‘s los.

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    Von zu Hause fuhren wir in aller Früh los und nahmen uns den ganzen Tag Zeit, um über Landstraßen über Kärnten, das Kanaltal und die weite Ebene von Oberitalien bis nach Venedig zu fahren. Abends kamen wir an und hatten in der Nähe des neuen Fährhafens ein Zimmer reserviert. Am 1. Oktober gings auf die Fähre und ein paar Stunden später waren wir schon mitten in der Adria auf dem Weg nach Igoumenitsa.

    Kurioserweise rastete sich mitten auf dem Meer eine verirrte Taube an Bord aus…

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    Die Fahrt von Venedig nach Igoumenitsa dauerte ca. 32 Stunden und der Temperaturunterschied war gewaltig. Nach dem Verlassen der Fähre wurde also erst mal das warme Gewand verstaut.

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    Von Igoumenitsa fuhren wir dann in Richtung Lefkada. Diese Insel ist durch eine kleine Brücke mit dem Festland verbunden. Auf dem Weg dorthin fährt man auch einmal in einem Tunnel unter dem Meer durch. Wir hatten für unsere ersten Tage ein Zimmer in einer kleinen Pension in Vasiliki am Südende der Insel gebucht (Kontakt bei Interesse gerne - das sind supernette Leute dort). Von dort aus absolvierten wir ein paar Tagesausflüge, um uns mal an das Gefährt, die Straßen und das herrliche Klima zu gewöhnen. Bei Strecken über Land natürlich immer mit Helm – bei kleineren Touren oder in den Dörfern mit Schritttempo kann man den auch mal kurz weglassen ;)

    Die griechische Polizei schert sich um solche Dinge genau null – die waren immer eher an unserem vollgepackten Gefährt interessiert und konnten es nicht glauben, dass wir damit bis hier her gefahren waren.

    Ein wunderschöner Ausflug war zB. der Tagestrip zur Steilwand von Porto Katsiki. Wie wir nachträglich erfahren haben war die Motoryacht, die dort vor Anker lag, das Schiffchen der Geißens – diese weltreisende Millionärsfamilie, die im TV eine merkwürdige Reality Show hatte… Wir hatten uns schon über die ganzen Kamerateams gewundert…

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  • Danach verbrachten wir ein paar Tage am Strand bei Avali und Gaidaros Beach. Wir schlugen dort einfach unser Lager auf, samt Feuerstelle und Zelt und begegneten keinem einzigen Menschen. Eine Gottesanbeterin war einmal da. Ich hab zum Zeitvertreib aus Bambus Wäscheklammern und eine improvisierte Angel gebastelt und tatsächlich einen kleinen Fisch gefangen (War beim Abendessen für jeden ein Teelöffel voll).

    Natürlich hatten wir genug Trinkwasser und Bier dabei…

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  • Am vierten Tag wurde das Wetter etwas stürmischer und wir wollten auf die nächste Insel weiterziehn. Also brachen wir das Lager ab und fuhren nach Nydri an der Ostseite von Lefkada. Von dort sollte eine kleine Fähre nach Kefalonia gehen. Aufgrund des Sturms fielen die Verbindungen aber aus, und wir mussten uns in Nydri noch einmal für eine Nacht einquartieren.

    Am nächsten Tag ging ein Schiff nach Fiskardo auf Kefalonia und wir buchten unsere Tickets. Die Kosten für die knapp einstündige Überfahrt betrugen nicht mehr als € 40. Die internen Fährverbindungen sind in Griechenland recht günstig.

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  • Auf Kefalonia gibt’s richtig hohe Berge, einsame Strände und wunderschöne Schluchten, und wir sahen uns die Insel mehrere Tage lang an. Dabei versuchten wir, die zuvor per Google Earth ausgekundschafteten Plätze anzufahren. Dort hat auch meine Frau sich das erste Mal getraut, beim Quad selber ans Steuer zu gehen…

    Am südlichsten Punkt von Kefalonia sieht man rüber auf Zakynthos – wir haben uns aber gegen einen Besuch dort entschieden. Kaminia Beach im Süden der Insel ist jedenfalls einen Besuch wert.

    Von Poros aus fuhren wir wiederum mit einer kleinen Fähre rüber nach Kilini am Peloponnes.

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  • Am westlichen Peloponnes kamen wir in den letzten Tagen dann noch runter bis Kyparissia. Sehr empfehlenswert ist Hronopoulos Beach Bar zwischen Nikolaios und Kakovatos… Gar nicht zu empfehlen ist die Ortschaft Katakolo im Norden der Bucht von Kyparissia, weil da die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen – voll mit Touristen, die sich Olympia ansehen wollen. Das ist sogar in der Nachsaison unerträglich.

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  • Wir haben in dieser Gegend eine Menge Tagestouren gemacht und natürlich waren wir auch in Olympia. Gottseidank an einem Tag, an dem sehr wenige andere Touristen dort waren. Die eine Statue musste ich fotografieren, da man da gut sehen kann, dass auch die alten Griechen schon völlig Smartphone-süchtig waren…

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    Abends bretterten wir dann immer über den Strand zurück ins Hotel.

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    Bald danach leider die Abreise aus Patras...

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  • Das war jedenfalls einer der besten Urlaube bisher. Das Land ist im Herbst wunderbar – nicht zu heiß und menschenleer. Die Leute sind superfreundlich und hilfsbereit. Einmal musste ich am Motor etwas festziehen und die Verkleidung abnehmen. Ein Tankstellenbesitzer in einem kleinen Kaff hat mir sofort sein ganzes Werkzeug geborgt, und als ich ihm zum Dank ein paar Scheinchen für sein Feierabendbier zustecken wollte, sagte er, dass er das nur annehmen kann, wenn ich mittrinke…

    Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt, hat auf der Rückfahrt von Venedig nach Hause das Kurbelwellenlager verrieben – das war aber meine eigene Schuld, weil ich die Karre wegen Kälte und Müdigkeit über die italienische Autobahn geprügelt hab um Zeit zu sparen. Naja.

    Wir wollten die Tour heuer wiederholen, andere Routen und Plätze anschauen, hat sich aber aufgrund Corona leider nicht ergeben.

    Hoffen wir alle gemeinsam mal, dass 2021 nicht so eine Katastrophe wird wie 2020.

  • Ja, so macht man sich Freunde.

    Schöne Bilder, klasse Bericht, Danke!

    @NordManni : jetzt müssten wir mal überlegen, ab wie viel Kilometer Langstrecke der Club der Langstreckentöuris anfängt:grin:

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