Batterie tauschen gleiche oder etwas stärker?

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  • Hi,

    mit stärker meinst Du den Startstrom/Pulsentladung, jo?

    mehr kann da nicht schaden, meine Starterbatterie in der Renegade macht auch deutlich mehr als der Serienakku, startet halt schneller und besser.

    Den Unterschied kannst Du hören, der Anlasser dreht gefühlt ne halbe Umdrehung und das Ding springt an, wesentlich besser als vorher.

    Hab gerade geguckt, ich hab 480A Pulsentladung.

    "1984" wasn't supposed to be an instruction manual

  • Du bekommst die gleiche Größe mit unterschiedlichen Kaltstartströmen. Die mit der höheren Leistung kostet nicht so viel mehr, dafür bekommst du viel Leistung.

    Hab hier mal was angehängt was ich vor einiger Zeit mal geschrieben, das sollte dir bei der Kaufentscheidung behilflich sein

    Immer wieder stellt sich die Frage, welche Batterie ist die richtige für mein Quad/Motorrad.

    Kleine Anmerkung vorab:

    Wozu brauchen wir hauptsächlich die Batterie?

    Wir brauchen sie in erster Linie zum Starten, da aber ganz extrem. In dem Moment werden je nach Fahrzeug und äußeren Bedingungen etwa 60 bis über 100A benötigt. Ist das Ding erst mal gestartet benötigen wir die Batterie nur noch als Puffer. Der gesamte Strom der benötigt wird kommt dann von der Lichtmaschine.

    Ich benötige also eine "Starterbatterie" die im Startmoment für kurze Zeit sehr viel Strom zur Verfügung stellen kann. Das kann nur eine Starterbatterie.

    Es gibt bei uns 3 Typen Starterbatterien.

    1. Die gute alte Nassbatterie:

    Sie tut immer noch gute Dienste.

    Ihr Vorteil: Günstiger Preis. Weniger empfindlich wenn mal etwas überladen wird, dabei verloren gegangenes Wasser kann nachgefüllt werden.

    Ihr Nachteil: Größere Selbstentladung bei Stillstand, muss öfter nachgeladen werden. Geringere Startleistung. Weniger Rüttelfest.

    2. Die AGM Batterie:

    Sie ist am weitesten Verbreitet.

    Sie kann mit Säure gefüllt und bereits verschlossen, oder mit beiliegenden Säurepack geliefert werden. Technisch sind sie beide gleich.

    Die mit dem Säurepack sind allein deshalb schon von den Gel zu unterscheiden. Die vom Werk aus befüllt und verschlossenen sind dagegen von außen nicht von den Gel zu unterscheiden. Man müsste sie schon aufschneiden um das zu erkennen.

    Ihr Vorteil: Geringere Selbstentladung besonders wenn es kalt ist hält sie die Spannung über Monate. Wesentlich rüttelfester als die Nassbatterie. Bei gleiche Batteriegröße (Ah) höhere Startleistung.

    Ihr Nachteil: Höherer Preis. Wesentlich empfindlicher gegen Überladung sowohl mit einen ungeeignetem Ladegerät als auch bei zu hoher Bordspannung im Fahrzeug. Wasser kann (darf) hier nicht nachgefüllt werden. Bei Überladung trocknet die Batterie aus und ist unbrauchbar.

    3. Die Gel Batterie:

    Weil das Gel den Ionen Fluss bremst hat sie im Verhältnis zur AGM Batterie eine geringere Startleistung. Daher wird sie nur in seltenen Ausnahmefällen bei uns eingesetzt.

    Obwohl sich die Bezeichnung "Gel" so eingebürgert hat, handelt es sich fast immer um eine AGM Batterie, auch wenn "Gel" drauf steht.

    Vorteil: Wenn es denn wirklich eine "Gel" ist! Sie kann öfter entladen und geladen werden und auch Tiefentladungen schaden ihr wesentlich weniger aus. Sie wird daher in vielen Bereichen eingesetzt wo nicht viel Strom auf einmal (Startvorgang) gebraucht wird. Man findet sie in Golf Caddys, Krankenfahrstühlen, Notstromversorgungen usw, da hält sie meist Jahrelang. Weil hier nicht so hohe Ströme fließen haben sie oft keinen richtigen Batteriepol mit Schraubgewinde sondern nur einen dünnen Flachstecker Anschluss.

    Einen Vorteil hat sie aber auch bei, ihr machen extreme Temperaturen weniger aus.

    Nachteil: Geringere Startleistung und sehr empfindlich gegen falsches laden. Ohne Elektronisches Ladegerät geht da nix, doch etwas geht, die Batterie geht kaputt.

    Welche Batterie soll ich denn nun kaufen?

    Wer etwas mehr Zeit für die Pflege aufbringen will (Wasser Nachfüllen) und nicht den ganzen Tag "Rüttelstrecken" fährt, der ist auch heute noch mit einer Nassbatterie gut beraten. Sie ist preisgünstig und verträgt mildes überladen, sowohl vom Ladegerät als auch von Laderegler im Fahrzeug. Außerdem haben Nassbatterien absichtlich andere Abmessungen um ein Vertauschen zu verhindern. Ist das Batteriefach auf eine Nassbatterie zugeschnitten ist es ohne Umändern manchmal nicht möglich einfach auf AGM umzusteigen.

    Am weitesten Verbreitet sind heute AGM Batterien und vom Preis her sind sie inzwischen auch erschwinglich. Sie stellen aber größere Ansprüche an die Ladung. Also im Winter nicht ständig puffern, alle 2 Monate für einen halben Tag ans Ladegerät ist mehr als ausreichend. Wenn ich zwischendurch mal nachlade schaltet mein Ladegerät spätestens nach 15 Minuten automatisch ab, dann ist die Batterie bis zum Stehkragen voll. Falls Verbraucher eingebaut sind die auch Strom ziehen wenn alles ausgeschaltet ist (Alarmanlage Zeituhr usw), ist die Batterie bei längerem Stillstand unbedingt abzuklemmen !!!

    Auch beim Fahren halte ich die Ladespannung immer zwischen 13,8 und 14,2 Volt.

    Meine Serienbatterie hat 7 Jahren gehalten. Weil der Anlasser nicht mehr ganz so kraftvoll durchzog wie am Anfang hab ich sie rein vorsichtshalber getauscht. Ich glaube ein Jährchen hätte sie vielleicht auch noch gepackt.

    Noch ein Paar Angaben die auf der Batterie stehen:

    Auf der Batterie sind üblicher Weise zwei Werte angegeben.

    Einmal die Kapazität in Ah.

    Einmal der Kaltstartstrom in A

    Ich bring es jetzt mal etwas verkürzt auf den Punkt.

    Die Angabe in Ah zeigt an, wie lange ich einer Batterie über längere Zeit eine bestimmte Menge Strom entnehmen kann. Logisch, dass eine Batterie mit 20 Ah doppelt so lange durchhält wie eine mit 10 Ah.

    Da sind wir aber oft aus Platzgründen gebunden und können kaum was größeres nehmen. Ist auch gar nicht nötig. Denn wer stellt sich schon Stundenlang hin und schaltet Verbraucher ein ohne dass der Motor läuft.

    Die zweite Angabe in "A" ist für uns viel wichtiger. Sie gibt an wieviel Kaltstartstrom (auch als Kaltstartleistung oder Kälteprüfstrom bezeichnet) die Batterie kurzzeitig abgeben kann. Gerade das ist bei uns zum Starten von entscheidender Bedeutung.

    Der Kälteprüfstrom wird oft in A-EN angegeben. "A" steht für Ampere, "EN" steht für Europäische Norm. Es gibt auch andere Normen die abweichend sind. Ist die Leistung nicht in EN angegeben muss man sich gegebenen Falls eine Tabelle zur Hilfe nehmen um vergleichen zu können. Aber je höher die Ampere in der entsprechenden Norm desto höher ist auch die Startleistung.

    Beispiel:

    Ich kann zB. eine 12V 8 AH Batterie mit 100A oder 200A Startleistung bekommen. Natürlich kostet eine höhere Startleistung auch etwas mehr Geld, aber das ist bestens angelegt.

    Nun werdet ihr sagen, was soll ich mit 200A Startleistung wenn mein Anlasser zB. nur 80A benötigt.

    Im nächsten Winter wo die Batterie bei Kälte vielleicht nur noch 60% ihren Leistung hat (das ist normal) zeigt es sich welche Batterie den kalten Motor mit Öl fast so dick wie Honig noch im Stande ist zu drehen und welche nicht. Bei einem kalten Motor kommt der Anlasser bei weitem nicht mit der gleichen Amperezahl aus. Dann ist man froh wenn man etwas Reserven eingeplant hat.

  • Habbi Hanni mittlerweile gibt es auch noch Lithium Batterien. Eine solche hat kendall in seiner Renegade. Teuer, aber sehr zu empfehlen. Braucht aber ein spezielles Ladegerät.

  • die hab ich nicht erwähnt weil die einen Sonderstatus belegen und bei uns sehr selten eingebaut werden.

    Korrekt, wird selten verbaut weil teuer-

    ich hab gestern die Batterie, die ich in der Renegade fahre, für den Smart meiner Mutter gekauft weil der Bleiiakku ständig entladen ist und ich keinen Bock hab, dauernd n Ladegerät anhängen zu müssen.

    Bildschirmfoto vom 2022-07-17 09-39-41.png

    Dafür gibts aber auch ne Starterbatterie, die in Sachen Startstrom, Haltbarkeit und Selbstentladung 2022 das Maß der Dinge ist, eibauen und Ruhe im Karton.

    Mein Kumpel fährt die jetzt seit 106.000km im Megane RS ohne jegliche Probleme, Sommer wie Winter.

    Also siggi21 , wenn Du auch ne 850er mit LiFePO4-Akku fahren willst, weißte Bescheid ;)

    "1984" wasn't supposed to be an instruction manual

  • Danke dir für die Info . Ich habe eine AGM Batterie könntest du mir auch vielleicht eine Empfehlen ?

    Empfehlen ist nicht einfach, jeder hat da seine eigene Meinung.

    Ich kaufe Batterien immer nach den angegebenen Daten und nicht ob die schön aussieht oder von einem bestimmten Hersteller kommt.

    Ich fahr zum Beispiel diesen Batterie typ halt nur in einer anderen Größe und bin sehr zufrieden.

    https://www.ebay.de/itm/3139058827…ABk9SR6bDwLLBYA

    Der Typ sollte von den Abmessungen locker bei dir rein passen weil die Batterie sogar noch etwas kleiner ist. Du must allerdings noch vergleichen ob der Plus und Minus Pol an der gleichen Seite Sitzt wie bei dir!!!

    Die Batterie hat eine sehr hohe Kaltstartleistung und ist nicht viel teurer als eine vergleichbare mit deutlich geringer Kaltstartleistung. Die paar Euro mehr sind gut angelegt.

  • Meine Original Yuasa AGM Batterie ist jetzt 6 Jahre alt und 44000 Km . musste noch nie

    Geladen werden und funktioniert immer noch. 8)

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