Hallo Quadforum-Community,
ich habe vor wenigen Wochen ein 2022er Outlander Max 570 als Neufahrzeug bei Quaddriver in Dresden gekauft. (Die 2022, da ich die automatische Differentialsperre vorn wollte. Dies nur, um Verwunderung vorzubeugen.) Ich nutze das Gerät überwiegend für leichte Transportarbeiten auf meinem recht großen Grundstück und um in überschaubarer Zeit von einer Ecke in die andere zu gelangen. Um abgelegene Flächen zu erreichen, muss ich häufiger Straße fahren. Das Fahrzeug nutze ich inzwischen viel häufiger als vorher gedacht, auch für Erledigungen auf kurzen Straßenstrecken in der Umgebung. Es ist einfach doch viel praktischer, als ich das erwartet hatte.
Nun zu meinem Problem: Ich habe das Fahrzeug vor Kauf nur vor dem Laden Probe-gefahren. Mir fiel dort bei der Quasi-Dauerkurvenfahrt nicht auf, dass der Lenker bei Geradeausfahrt nach links eingeschlagen steht. Nach dem Transport nach Hause wurde das auf den ersten Asphaltfahrten in der Heimat leider schon recht auffällig. Bei Geradeausfahrt weisen die Lenkerenden in Fahrrichtung betrachtet eine Differenz von reichlich 6cm auf. Das linke Lenkerende steht also reichlich 3cm "nach hinten", das rechte Lenkerende reichlich 3cm "nach vorn". Was erst einmal harmlos und kleinlich klingt, macht bei den Lenkerholmlängen von rund 41,5cm vom Drehpunkt also eine Fehlstellung von reichlich 4,1Grad bzw 10 Prozent aus. Ich dachte anfänglich, ich würde mich daran gewöhnen und das wäre nicht wild. Aber nein, während es im Gelände egal ist, nervt das auf Straßenfahrten inzwischen gewaltig, da diese paar Grad durch die aufrechte Sitzposition doch eine deutlich spürbar unterschiedliche Armhaltung der beiden Körperhälften bedeutet, die erheblich mehr nervt, als ich das erwartet hätte.
Ich habe das Ganze nun in der Werkstatt eines Bekannten mit Lasermessung analysieren lassen. Während die unveränderliche Spureinstellung hinten einen leichten Fehler aufweist, kommt das Problem meines Fahrzeuges primär aus einer völlig falschen Spureinstellung vorn. Ignoriert man die Lenkerstellung ist eine leichte Vorspur mit einem Betrag der Winkelsumme von 0,53Grad eingestellt. Richtet man jedoch den Lenker bezüglich diverser Chassisteile (Verschraubungen im Rahmen, hintere Radnaben, ... ) im Mittel gerade aus, weist das linke Vorderrad einen Winkel von rund 1,94Grad in Richtung Vorspur und das rechte Vorderrad einen Winkel von rund 1,41Grad in Richtung Nachspur auf. Kein Wunder also, dass ich den Lenker links einschlagen werden muss, um das Gerät geradeaus rollen zu lassen.
Nach dieser langen Problemerklärung nun zu meiner banalen Frage dazu: Der Chef von Quaddriver in Dresden war bei einem Gespräch dazu eine Woche nach Abholung der Ansicht, dass ich damit leben müsste und keinen Anspruch auf eine ordentliche Einstellung "auf Garantie" hätte. Meiner Meinung nach hat er damit in sofern Recht, dass das kein Garantiefall ist. Ich halte eine Überprüfung und ggf. Einstellung der Spur in einem gewissen Tolleranzbereich für eine selbstverständliche Aufgabe des Händlers im Rahmen der Installation und Auslieferung eines solchen Fahrzeuges. Ich habe mich bewusst für einen "Premiumhersteller", zumindest bezüglich des Preises, einschieden und finde einen solchen Fehler bei einem Fahrzeug dieser Preiskategorie völlig unwürdig ... zumal das Problem bei diesem Gerät an den Vorderrädern durch einstellbare Spurstangen mit sehr überschaubaren Aufwand behebbar ist.
Eigentlich ist der Chef dieses Fachhändlers ganz in Ordnung, hat mich umfangreich und freundlich beraten und ich wollte das Ganze nicht eskalieren lassen. Über diese Gleichgültigkeit bezüglich dieses Problems bin ich aber doch sehr verärgert und jedem Tag genervt von diesem banalen Problem.
Ich möchte euch nun um eure Meinung bitten, wie man hier vorgeht. Die deutschlandweite Servicenummer der Herstellers (https://can-am.brp.com/off-road/de/de…ndendienst.html) ist nicht erreichbar (Ohje, warum habe ich Can Am gekauft. ), der nächste Fachhändler 160km entfernt.
Meine spezifischen Fragen wären also:
- Steht diese Überprüfung in den Installationsanweisungen für diese Geräte oder betrachtet ihr das - so wie ich - als eine Selbstverständlichkeit, die man von einem seriösen Händler erwarten kann?
- Wie kann man sich an den angeblichen Premiumhersteller BRP bzww. Can Am wenden, wenn die Servicenummer nicht erreichbar ist?
- Wie würdet ihr zur Lösung des Problems in meinem Fall vorgehen? (Ich möchte das in der Garantiezeit nicht selbst anfassen, auch wenns sicher banal ist.)
Sorry für den umfangreichen Text und vielen Dank im Voraus für eure Meinungen dazu.
Grüße,
Swen