Heute sollte es ne schöne Tour geben über ein paar Pisten bei Bardonecchia und Cesana Torinese. Morgens früh ganz frohgemut kurz nach 7 los bei angenehmen 14°C.
Bei der Auffahrt über dem Col d‘Échelle fällt mir auf, dass die Maschine höher dreht als sonst und dadurch schon bei 70km/h in den Begrenzer geht und nur noch spruzzelnd Gas annehmen würde… Hm, komisch… Drossel vorsichtshalber mal das Tempo auf 50-55km/h.Viel schnller gehts eh nicht durch die Passstraße mit den Serpentinen. Die Riementemperatur verhält sich allerdings normal bei 75-82°C.
In Bardonecchia sind dann die beiden Pisten zum Pian dei Morti und Campo Smith nach Beaulard bis 31.8. tagsüber gesperrt.
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Im Ortsverkehr zwischen den beiden Einstiegspunkten der Pisten bei immer noch kühlen 18°C steigt die Riementemperatur trotz 35km/h auf 85°C. So heiß hatte ich den Riemen noch nie, selbst bei 40°C Außentemperatur und zügiger Straßenfahrt wurde der nie so warm. Also, was machen? Ich entscheide mich, zurück zu fahren und in der Werkstatt in Briançon mal vorbei zu düsen, warum der Motor so hochdreht und schon bei 70km/h in den Begrenzer bei knapp über 7000rpm kommt. Außerdem könnten die anderen Pisten, die ich für heute ausgesucht hatte, ja auch gesperrt sein tagsüber…
Bei der Rückfahrt über den gleichen Weg über den Col d‘Échelle muss ich einmal ne Pause machen, weil der Riemen auf 90°C zuläuft beim Anstieg. Was ist denn da los? Oben angekommen geht es wenigstens nur noch bergab nach Briançon. Doch auch mit sehr moderatem Tempo 40-50km/h bleibt der Riemen immer über 80°C.
Und dann passiert es. Kurz hinter Val des Prés wird das klackernde Geräusch, welches laut meiner Werkstatt zuhause anscheinend die Variogleitstücke sein sollen, sehr viel lauter. Ich reduziere weiter das Tempo und dann reißt auch schon der Riemen. Ich steig in die Eisen, die Antriebsachse blockiert, vielleicht wegen Vollbremse, vielleicht wegen Riemenblockade, weiß ich nicht mehr…. und mache sofort superschnell den Motor aus, damit die Riemenreste sich möglichst nicht weiter um die noch drehende Vario wickelt.
Na toll. Zum Glück war ich eh schon mit 40-50km/h langsam unterwegs und hatte immer die Autos hinter mir vorbeigelassen, wenn ne Ausweichstelle kam (da war eigentlich 80km/h erlaubt). So war wenigstens niemand hinter mir. Und gegenüber war gerade ein Wanderparkplatz. Da hab ich die Maschine erstmal in N-Gang hingeschoben und abgeschlossen.
Ok, 7km bis zu Fewo mit Gehbehinderung, das kann lustig werden. Mein Mann war wandern und hatte kein Empfang, also selber irgendwie Auto und Hänger holen. Dann mit Helm und Tankrucksack die Straße langgegangen und getrampt. Nach ca 2km und etlichen Autos hat endlich ein Pärchen angehalten und mich zur Fewo gebracht. Super nett. Mein Bein dankt auch, die Krücken hatte ich nämlich ausgerechnet heute nicht dabei…
In der Fewo flugs Hänger ans Auto und zurückgefahren. Die Quadwerkstatt hatte eh grad Mittagspause…
Bei Ankunft am Quad erstmal die Vario freigelegt. In der Hoffnung, dass es mit nem Riemenwechsel getan ist. Die Riemenscheiben waren nun nach ner guten halben Stunde immer noch so heiß, dass ich froh war, Montagehandschuhe dabei zu haben. Neben den üblichen Riemenresten, die ich nur teilweise entfernen konnte, weil es sich trotzdem umwickelt hatte, war mir schnell klar, dass es mit nem neuen Riemen nicht getan ist. Die Varioscheiben waren total vermackelt. Was hat das denn nur verursacht??
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Das wird doch nicht der Riemen gewesen sein? Da muss ja irgendwas gegen gehämmert haben…. Habe im Variokasten aber nix „hartes“ gesehen… Würde ich auf diese Scheiben n neuen Riemen drauf machen, wäre der beim öffnen und schließen der Vario auch ruckzuck im Arsch, wenn der über die Macken läuft. Der Vario-Temperatursensor war es jedenfalls nicht, der steckt weiterhin bombenfest im Abluftkanal.
Also Deckel wieder drauf und Quad verladen.
Ich denke grad, das war‘s hier im Urlaub mit Quadfahren. Die Quadwerkstatt hier ist leider kein CF-Händler. Und die Scheiben müssen auch bestimmt neu. Da will ich keine Fremdfirma dranlssen - falls das überhaupt so schnell ginge hier. Ich hoffe mal sehr, dass die Getriebewelle oder wie das heißt nix abbekommen hat…. Wird so schon teuer genug. Und wegen des Klackerns, welches ich schon bei der Einfahrinspektion ansprach, will ich mal gerne wissen, was das wirklich ist. Vielleicht hat mir das die Macken in die Scheiben gemacht? Und dadurch ist der Riemen gerissen? Oder sind die Macken tatsächlich erst durch den Riss entstanden?
Ich denke, ich werde das Zuhause reparieren lassen und wenn das Klackern ursächlich damit im Zusammenhang steht, geht ja vielleicht n Teil der Kosten auf Garantie?
War das Symptom „höherdrehen des Motors und mit 70km/h schon in den Begrenzer kommen“ jetzt die Urasche, dass der Riemen heißer als sonst wurde und gerissen ist oder war das Symptom schon das erste Anzeichen eines bevorstehenden Risses?
Habe ich also 2 Probleme? Falsche Drehzahl/Geschwindigkeit + kaputter Riemen.
Oder „nur“ das Problem des kaputten Riemens?
Fragen über Fragen….
Wer fundierte Tipps oder Ideen hat, immer her damit….