Hallo aus dem Zillertal!
Ich möchte hier meine Erfahrungen mit meinen bisherigen ATVs beschreiben. Vor etlichen Jahren erwarb mein Schwiegervater einen Online X6.5, um im Winter Schnee zu räumen. Dieser war in der Leistung und Drehzahl gedrosselt, was mich absolut störte, wollte ich doch im Sommer damit in den Bergen meinen Spass haben. Nach langer Suche und Recherche konnte ein mir vertrautes Autohaus und Zweiradhändler der Fa. Hans Leeb (Importeur von Online und TGB) das Geheimnis über die Drossel entlocken und mir das ersehnte Teil besorgen. Der bisher eingebaute Schieber im Vergaser hatte oben seitlich eine Bohrung, durch die Luft angesaugt wurde, wenn eine gewisse Stellung erreicht wurde. Der neue Schieber hatte diese Bohrung nicht. Nach dem Tausch hatte ich die volle Leistung und einige Jahre eine riesige Freude mit dem Quad. Ich machte viele Touren mit meinem Kollegen mit seiner Polaris 1000. Nachdem mein Schwiegervater verstarb, hatte ich leider keinen Zugriff mehr auf dieses Fahrzeug.
Dann hatte ich das Glück, eine neuwertige TGB Blade 600 kaufen zu können, 1 Jahr alt mit gerade mal 60 Kilometer auf dem Tacho. Bereits mit LED-Beleuchtung und Servolenkung.
Mit dieser hatte ich solange Freude, bis mir im steilen Gelände bei der Bergauffahrt der Motor abstarb und auch nicht mehr starten ließ. Nach dem Abkühlen des Motors ließ sich dieser wieder starten und ich konnte mich aus der misslichen Lage befreien. Bei der nächsten Ausfahrt fiel der Motor abermals aus und ich musste im Leerlauf ins Tal fahren. Nach längerer Suche stellte sich heraus, dass die Benzinpumpe defekt war. Aus mir nicht erklärbarer Weise hat sich der Kollektor in der Pumpe verformt und blockierte.
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Angeblich trat dieser Umstand bei mehreren 600-er Modellen auf und es soll sogar einen Rückruf gegeben haben. Der Ursprüngliche Händler in Oberösterreich wollte davon nichts wissen und den privaten Verkäufer konnte ich natürlich auch nicht dafür verantwortlich machen. Die Firma Hans Leeb antwortete nicht mal auf meine Anfrage. Im Netz konnte ich dann in Deutschland eine Originalpumpe erwerben und das Fahrzeug lief wieder einwandfrei.
Jedoch hatte meine Freude zum Quadfahren deutlich reduziert, da ich kein Vertrauen mehr in das Fahrzeug hatte. Zudem fehlte mir in meiner Umgebung ein Händler und Ansprechpartner und daher verkaufte ich diese Fahrzeug. Ich liebäugelte dann ständig mit einem neuen TGB 1000, wurde jedoch in meiner Umgebung nicht fündig.
Im Herbst 2023 entdeckte ich im Vorbeifahren in Bramberg im Pinzgau (Salzburg) an einem großen Autohaus das Logo von TGB und sah in der Auslage einige Neufahrzeuge stehen. Mein Besuch dauerte nur kurze Zeit und ich ging mit einem Kaufvertrag über eine Blade 1000 aus dem Geschäft (ohne ABS, gedrosselt und und mit kleineren Rädern)
Nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass die Bauartgeschwindigkeit mit 55 km/h angeführt war ich damit nicht auf der Autostraße im Zillertal fahren durfte. Daher machte ich ein noch "upgrade" auf die offene Variante mit ABS. Die Anmeldung erfolgte dann Anfang April 2024 und ich war von der Leistung und vom Komfort mit dem langen Radstand begeistert.
Bis dann die Erleuchtung kam und ich die äußerst negative Erfahrung machen musste, dass dieses Fahrzeug für meine Ansprüche überhaupt nicht geeignet war!! Beim steilen Bergabfahren mit geringer Geschwindigkeit kuppelt der Antrieb aus und man befindet sich im Leerlauf!! Dann ist man gezwungen, entweder leicht Gas zu geben oder das Fahrzeug rein mit den Bremsen zu steuern, was bei diesem Gewicht von Fahrzeug und Lenker (!) ein sehr großes Risiko darstellt. Man stelle sich vor: ein schmaler steiler ausgewaschener Erd- Schotterweg in Richtung Tal, der eine enge Kurve aufweist, den man nur in Schrittgeschwindigkeit bewältigen kann - diesen dann im Leerlauf zu bewältigen - oder Gas geben und geradeaus weiterfahren..........Dieses Problem kannte ich von der TGB-600 nicht und auch nicht von der Online X 6.5. Aufgrund dieses Umstandes habe ich mich nun auch von diesem Quad getrennt nach gerade mal 4 Monaten und 800 Kilometern auf dem Tacho. Ich hatte jetzt das Glück dass ein großer Zweiradhändler 25 Km entfernt TGB und CFMOTO vertreibt und da konnte ich das Fahrzeug vor 3 Tagen in Zahlung geben und einen neuen CFORCE 1000 aus der neuesten Generation in der Farbe grau erstehen. Liefertermin wurde auf Oktober-November in Aussicht gestellt. Heute am Morgen erhielt ich vom Juniorchef einen Anruf und ich dachte, dass mit meinem TGB etwas nicht in Ordnung sei. Ich war von den Socken als ich erfuhr, dass mein neues Fahrzeug da sei und ich die Papiere zur Anmeldung abholen könne. Das tat ich dann auch mit ein wenig Bauchweh, da ich nicht wusste, ob auch bei diesem Fahrzeug die Möglichkeit besteht, dass das Kennzeichen ein- oder zweizeilig ausgeführt sein darf. So wie es auch beim TGB der Fall war, da ich das Fahrzeug auf Wechselkennzeichen mit meinem Fiat Scudo anmelden wollte. Und was soll ich sagen: ja, es ist so!! Fahrzeug ist angemeldet und wird in den kommenden Tagen abgeholt.
Werde meine Erfahrungen dann kund tun.
Ich kann mir vorstellen, dass jetzt einige im Forum denken: der ist wohl irgendwo gegen gelaufen und er weiß nicht, was er will. Zur Beruhigung kann ich sagen, ich bin viele Jahre beruflich und privat Motorrad gefahren, habe jetzt 6 Jahre intensive Quaderfahrung mit 3 verschiedenen Modellen gesammelt und da ich dies als "eines" meiner Hobbys ausübe, möchte ich Freude und mit gewisser Sicherheit an die Sache herangehen. Auf der Straße oder auf normalen Schotterwegen hätten alle Modelle meine Ansprüche erfüllt. Aber in den Bergen sind meine Ansprüche sehr hoch und ich möchte mich auf das Fahrzeug verlassen können.
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